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  • 29 / Oct / 2018

    Luxaa Talk

    Luxaa Talk

    Luxaa im Gespräch mit Jennifer Hauwehde, der Gründerin von mehralsgruenzeug.com

    Für unsere neue Influencer-Kooperation arbeiteten wir mit Jennifer Hauwehde, der Gründerin von mehralsgruenzeug.com zusammen, die unsere Schmuckstücke auf Ihrem nachhaltigen Lifestyle Blog gekonnt in Szene setzt. Im Interview verrät sich uns was sie antreibt. 

     

    Liebe Jenni, du bist eine erfolgreiche Blogger- und Influencerin. Wir stellen uns die Frage - wie kam es dazu und wie sah dein Leben vorher aus?

    Danke für das Kompliment! Ich selbst habe im Moment ehrlich gesagt gar kein Gefühl dafür, ob meine Arbeit als erfolgreich gelten kann oder nicht, was vielleicht damit zusammenhängt, dass ich einfach weitermache, weitgehend intrinsisch motiviert. Wobei es natürlich schon toll ist, das ganze positive Feedback zu erhalten, da geht einem das Herz auf. 

    Aber das zeichnet meine Arbeit seit Stunde 0 aus: Ich habe irgendwann einfach angefangen. Weil ich unbedingt ausprobieren wollte, wie das funktioniert mit dem Bloggen und dem Aktivsein in diesem großen Internet. Ich hatte etwas mitzuteilen – und habe dann einfach gemacht. 

    Wo ich heute stehe, das ist ein Resultat jahrelanger Arbeit, die jeden Tag weitergeht und großer Leidenschaft, die hoffentlich immer anhalten wird. 


    Welcher Moment war für dich der Anstoß für deinen nachhaltigen Lifestyle?

    Oh, da einen konkreten Zeitpunkt zu benennen, ist sehr schwierig. 

    Ich glaube, den gibt es für die wenigsten Menschen – jedenfalls kenne ich niemanden, der*die sich auf einmal bewusst für ein nachhaltiges Leben entschieden hätte. Bei den meisten kommt das unbewusst, der Wandel ist ein Prozess. Das war auch bei mir so – und das finde ich sehr gut. Angefangen hat alles mit dem Umstieg auf vegane Ernährung. Und dann ging alles irgendwie ganz schnell – denn, wenn man sich mit einem Themenbereich beschäftigt und kritisch auseinandersetzt, stößt man über kurz oder lang auf andere Dinge, die nicht so gut laufen wie man immer dachte und beginnt nach und nach viele Aspekte des eigenen Lebens und den Impact, den man selbst hat, zu hinterfragen. Und in letzter Konsequenz sein Verhalten zu ändern. 

     

    In welchem Lebensbereichen muss man im Bezug auf die Nachhaltigkeit, deiner Meinung nach, noch die meisten Abstriche machen?

    Das ist eine gute Frage. Es kommt zum einen darauf an, wie man Nachhaltigkeit generell definiert und zum anderen, wo man da individuell den Schwerpunkt setzt. 

    Aus meiner aktuellen Lebenssituation heraus würde ich sagen, dass es für die meisten Menschen wahnsinnig schwierig ist, plastikfrei und unverpackt einzukaufen. Jedenfalls, wenn man nicht über Unverpacktläden in der eigenen Stadt verfügt. Gerade in ländlichen Gegenden ist diesbezüglich die Infrastruktur verbesserungswürdig – aber auch in den Städten. 

    Da Plastik und Verpackungsmüll generell ein großes Problem ist, hoffe ich, dass da in naher Zukunft auch politische Lösungen gefunden werden – denn die Zeit drängt. 

     

    Bleiben wir bei der Mode - wie findest du Designs und Lables, die dir sowohl optisch als auch philosophisch gefallen?

    Das ist viel Suchen im Internet und in Social Media – vor allem bei anderen Fair-Fashion-Blogger*innen, aber auch bei bekannten Eco Fashion Stores wie glore, loveco und dem Avocado Store. Diese Übersichts-Seiten sind unglaublich hilfreich.

    Wenn mir ein Label gefällt und ich mich über die Standards informiert habe, folge ich ihm sofort auf einem der angebotenen Kanäle und behalte es im Auge. 

     

    Wie häufig konsumierst du neue Kleidung? Was sind die Such-Kriterien?

    Früher habe ich zu den Menschen gehört, die jeden Samstag Kleidung geshoppt haben – als Freizeitbeschäftigung. 

    Wenn ich heute darüber nachdenke, wie viel Geld und Zeit dabei draufgegangen ist für Kleidung, die mich nie so richtig glücklich gemacht hat, bin ich ein wenig traurig, muss ich sagen. 

    Auf der anderen Seite habe ich sicherlich genau diese Erfahrungen gebraucht, um daran zu wachsen und eine andere Perspektive auf diesen Konsum einnehmen zu können. 

    Mittlerweile kaufe ich Kleidung bewusst. Es wäre gelogen, wenn ich sagte, dass ich nur dann kaufe, wenn ich wirklich etwas brauche – das versuche ich, klappt aber nicht immer. 

    Denn was ist schon „Brauchen“ in unseren Gefilden? Brauche ich einen zweiten Mantel? Nicht unbedingt. Wäre bequemer, aber einer reicht auch. 

    Trotzdem habe ich mir nach einigem Hin- und Herüberlegen einen zweiten gekauft – weil ich mich verliebt hatte und weiß: Das ist ein Lieblingsstück, das mich lange begleiten wird. 

    Generell kaufe ich alle paar Monate ein Teil, denke ich. Genau dokumentiere ich das nicht. Manchmal gibt es Phasen, da ist es ein wenig mehr (zum Beispiel, wenn ich neue Unterwäsche brauche oder ich merke, dass ich zu wenig Pullis für einen kalten Winter habe, weil ich meine eigenen an meine Geschwister, die sich drin verliebt hatten, verschenkt habe – alles schon passiert). Dann kommen wieder lange Perioden, in denen ich nichts konsumiere und überhaupt nicht das Bedürfnis danach habe. 

    Im Fokus stehen aber immer die Fragen: Will ich das wirklich? Trage ich das lange? Oder ist das nur ein spontanes Habenwollen? 

    Ich habe für diese Zwecke eine Liste, auf die ich alle Wunschteile schreibe. Und nach einem Monat schaue ich nochmal drauf – in der Regel haben sich die so dringenden Wünsche meist in Luft aufgelöst. 

     

    Und welches dieser genannten Kriterien ist dir dabei am Wichtigsten?

    Wenn etwas Neues bei mir einziehen soll, muss es zuallererst natürlich gefallen – und zu dem passen, was ich schon besitze. Nur dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es lange bei mir bleibt, am höchsten. 

    Genauso wichtig ist mir mittlerweile, ob das Teil entweder öko oder fair oder beides ist – also entweder Second Hand oder ein neues Stück von einem Fair Fashion Label. 

    Nachdem ich die einschlägigen Dokumentationen gesehen habe, mache ich diesbezüglich keine Kompromisse mehr. 

    Wichtig ist mir auch, dass meine Kleidung vegan und möglichst frei von Plastik ist. 

    Allerdings gibt es da Ausnahmen in beiden Fällen: Manche Stücke für einen richtig kalten Winter gibt es nicht ohne Plastik und in vegan, sodass ich dann entweder doch etwas mit Wollanteil (oder eben Second Hand) kaufe. Und Funktionskleidung beispielsweise ist auch ein Bereich, bei dem Plastikvermeidung schwierig ist – da achte ich beim Neukauf aber darauf, dass es sich zumindest um recyceltes PET handelt. 

    Graubereiche gibt es immer und nach einiger anstrengenden Anfangszeit, in der ich mir selbst viel verboten habe und damit nicht glücklich war, bin ich kein Fan von Dogmatismus, sondern von entspanntem Vorwärtskommen und Dazulernen. 

     

    Was ist Dein ganz persönlicher Tipp, um sich langsam, aber Schritt für Schritt nachhaltiger durchs Leben zu bewegen?

    Die Augen aufmachen. Das ist vielleicht der wichtigste Tipp überhaupt. 

    Eigentlich wissen wir alle, dass ziemlich viel schiefläuft in unserer Welt und wir ahnen, wie sehr wir selbst daran beteiligt sind. Aber so genau wollen die meisten Menschen es dann doch nicht wissen (mich lange Zeit eingeschlossen). 

    Es ist unbequem, sich mit Fragen wie der Verödung von Böden durch Monokulturen, Kinderarbeit, Chemikalien in Flüssen und Plastik in den Weltmeeren zu beschäftigen. Das tut manchmal wirklich so richtig weh. 

    Aber es ist notwendig – damit wir als Individuen wachsen, aber auch und vor allem, damit wir als Menschheit einen anderen Kurs einschlagen, der am Ende über nichts weniger als darüber entscheidet, wie lange es uns auf diesem Planeten noch geben wird. 

    Schaut euch Dokus an, lest Nachrichten, Zeitschriften und Magazine aufmerksam, sucht nach den entsprechenden Blogs, informiert euch. Es ist einfacher als jemals zuvor. 

    Der Rest kommt dann von allein. 

     

    Jenni, Danke Dir für deine Zeit und das interessante Gespräch.

    Jenni trägt unsere goldenen Dreieck Ohrringe und den verschlungenen Ring in Gold

     

    www.mehralsgruenzeug.com

     

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